Jeden Tag werden Unmengen an neuen Domains registriert. Sei es für den privaten Gebrauch, etwa für die Fotogalerie der letzten Urlaubsreise oder den neuen Rezepteblog, oder auch für den Einsatz im gewerblichen Umfeld, als Firmenwebseite oder Onlineshop. Ein großer Anteil dieser Domains wird aber nicht für immer genutzt werden. So kommt es, dass täglich auch zahlreiche Domains wieder frei werden, da sie vom Inhaber nicht verlängert werden. Was genau es mit diesen „Expired Domains“ auf sich hat und weshalb sie in bestimmten Kreisen äußerst beliebt sind, das erklärt der folgende Ratgeber:
Was ist eine Expired Domain?
Bei einer Expired Domain (zu deutsch: abgelaufene Domain) handelt es sich um eine Internetadresse, die nach Ablauf der Vertragslaufzeit nicht verlängert oder explizit gekündigt wird. In Folge dessen steht die Domain anschließend wieder für eine erneute Registrierung zur Verfügung. Die Gründe dafür, dass eine Domain nicht verlängert oder gekündigt wird, können ganz unterschiedlich sein. In den meisten Fällen handelt es sich um eingestellte Webprojekte von Privatpersonen und Gewerbetreibenden oder auch Onlinepräsenzen von insolventen oder aufgelösten Unternehmen. Zudem kommt es auch häufig vor, dass Domains unbewusst nicht verlängert werden, etwa wenn Rechnungen beim Domainprovider nicht bezahl oder die Internetadresse schlicht und einfach vergessen wurde.
Tipp: Lässt sich eine gelöschte Domain wiederherstellen?
Was macht Expired Domains so besonders?
Expired Domains stehen vor allem im Bezug zum Thema Suchmaschinenoptimierung (SEO) hoch im Kurs. Das liegt daran, dass sich über längere Zeiträume genutzte Domains bereits eine gewisse „Autorität“, sozusagen einen „guten Ruf“, im Internet erarbeitet haben. Suchmaschinen wie Google berücksichtigen derartige Faktoren beispielsweise, wenn es um die Reihenfolge der auf den Suchergebnis gelisteten Webseiten geht. Domains mit hoher Autorität werden hier weiter oben gelistet, als es bei Domains mit weniger Autorität der Fall ist. Ein höheres Ranking in den Suchmaschinen sorgt für mehr Besucher auf der Webseite und somit auch potenziell für mehr Einnahmen für den Webmaster.
Doch nicht alle Expired Domains sind wertvoll. In einzelnen Fällen kann sogar das Gegenteil der Fall sein. Etwa wenn die Domain in ihrer Vergangenheit mit Spam oder anderen zwielichtigen Zwecken und/oder Inhalten in Verbindung gebracht werden kann. Dann sollten Webmaster lieber einen großen Bogen darum machen, denn was bei „guten“ Expired Domains für einen positiven Effekt bei der Suchmaschinenoptimierung sorgt, kehrt sich bei „schlechten“ Expired Domains ins Gegenteil um. Diese besitzen sozusagen einen Malus und gelten unter Webmastern daher als „verbrannt“.
Auf was ist bei der Auswahl von Expired Domains zu achten?
Wer sich für Expired Domains interessiert und diese für eigene Webprojekte nutzen möchte, der sollte bei der Auswahl passender Exemplare mit Vorsicht vorgehen. Um festzustellen, ob die Domains tatsächlich einen positiven und keinen negativen Effekt auf die Suchmaschinenoptimierung haben, gilt es folgende Kriterien zu beachten:
Domainname
Bereits beim Webname der Domain können die Alarmglocken läuten. Handelt es sich beispielsweise um eine Expired Domain mit Markennamen oder anderen rechtlich geschützten Begriffen im Namen, dann sollte direkt ein großer Bogen darum gemacht werden. Die Nutzung derartiger Domains ist rechtlich bedenklich und hat nicht selten langwierige und kostspielige Auseinandersetzungen mit den betroffenen Rechteinhabern zur Folge. Das ist hier auch meist der Grund, warum die Domain überhaupt zu einer Expired Domain wurde.
Domainhistorie
Soll die Exipred Domain für ein neues Webprojekt wiederbelebt werden, dann empfiehlt es sich, deren Historie genauer unter die Lupe zu nehmen. Mithilfe von Tools wie der Wayback Machine lässt sich mehr über die frühere Nutzung der Domain herausfinden. Stößt man dabei auf „unsaubere“ Inhalte wie Spam oder Adultcontent, sollte die Domain lieber schnell aussortiert werden.
Backlinkprofil
Das wertvollste einer Expired Domain ist das Backlinkprofil. Dieses hat den größten Einfluss auf den „Trust“ durch Suchmaschinen. Je höher die Anzahl an Backlinks und je höher die Qualität der verlinkenden Webseite ist, desto positiver ist auch der Effekt auf die Expired Domain. Aber auch hier gilt: Klasse statt Masse. Auf ein Backlinkprofil mit schlechten oder unseriösen Verlinkungen sollte lieber verzichtet werden.
Bild von Pete Linforth auf Pixabay