Die richtige Domain kann jede Menge wert sein. Da Internetadressen einzigartig sind und stets nur von einem Besitzer genutzt werden können, sind vor allem gute Domainnamen Mangelware. Und wie es bei knappen Gütern üblich ist, wechseln entsprechend Domainnamen nicht selten für stattliche Beträge den Besitzer. Das ruft aber auch Domaingrabber und Domainsnapper auf den Plan. Worum es sich dabei handelt und was man als Webmaster darüber wissen sollte, erklärt der folgende Artikel:
Was ist Domaingrabbing?
Beim Domaingrabbing geht es um das Registrieren von Internet Domains, mit der Absicht diese nicht für eigenes seriöser Webprojekte zu nutzen, sondern stattdessen die Domains entweder zu blockieren und später für einen höheren Preis weiterverkaufen zu können. Alternativ werden die Domains auch für eher unseriöse Webprojekte verwendet, bei denen etwa einfach automatisch generierte Inhalte hinterlegt werden, um Werbeanzeigen zu schalten oder Besucher auf andere Arten in die Irre führen zu können. Beim Domaingrabbing haben es die Betreiber bei der Namenswahl in der Regel auf allgemeine Begriffe oder spezielle Gattungsbezeichnungen in Kombination mit bekannten Top-Level-Domains abgesehen. Vor allem in der Anfangszeit des Internets lies sich hier mit bestimmten Domains wie versicherungen.de oder immobilien.de der ein oder andere schnelle Euro machen. Die Chancen auch noch heutzutage ähnlich gewinnbringende Domains zu ergattern ist allerdings gering – dank der stetigen Einführung neuer Domainendungen und dem Aufkommen völlig neuer Trends und Produkten liegen sie aber nicht bei null. Um rechtlichen Problemen aus dem Weg zu gehen versuchen Domaingrabber in der Regel markenrechtlich geschützte oder zumindest bedenkliche Begriffe zu vermeiden. Das Domaingrabbing ist somit ähnlich wie die Praktiken bei Tippfehler-Domains und Typosquatting zum größten Teil eher als „grauer Bereich“ des Domainhandels zu sehen.
Was ist Domainsnapping?
Beim Domainsnapping geht es konkret um das Registrieren von frei werdenden Domainnamen. Dazu werden sogenannte Expired Domains, die (wissentlich oder unwissentlich) vom Besitzer zur Kündigung vorgemerkt sind genau beobachtet, um diese direkt nach dem Freiwerden automatisch wieder zu registrieren. Dazu werden spezielle Dienstleister, sogenannte Backorder-Services, genutzt. Diese verfügen über automatisierte Programme, die entsprechende Domains aufspüren, beobachten und an den meistbietenden weitervermitteln. Das Ziel hinter dem Domainsnapping ist ähnlich wie beim Domaingrabbing: Domainhändler versuchen auf diese Weise an gute Domains zu kommen, deren Wert sich entweder aus dem Namen selbst oder auch der Historie der Domain ergibt. Hier spielt beispielsweise auch die Relevanz für Suchmaschinen eine wichtige Rolle. Eine Domain, die für lange Zeit als Adresse eines populären Angebots im Internet genutzt wurde, besitzt ein höheres Vertrauen in Suchmaschinen wie Google und kann auf diese Weise den Start eines neuen Webprojekts begünstigen. Somit sind gute Expired Domains nicht nur für Domain Händler, sondern tatsächlich auch für Webmaster interessant.
Wie sollten Webmaster mit Domaingrabbing und Domainsnapping umgehen?
Webmaster sollten zumindest über die Praktiken von Domaingrabbern und Domainsnappern Bescheid wissen, denn eine gegrabbte oder gensappte Domain kann durchaus interessant für das eigene Webprojekt sein. Auf der anderen Seite sollten auch Maßnahmen bedacht werden, damit die eigenen Domains nicht zum Ziel von Domaingrabbing oder Domainsnapping werden. Dazu gilt es das eigene Domain Portfolio stets im Blick zu haben, um etwa versehentliche Kündigungen von Domains zu vermeiden. Zudem sollten relevante Domainnamen stets gesichert werden, bevor einem jemand anders zuvorkommt.
Gerne beraten wir Sie auch persönlich bei der Registrierung passender Domains für Ihre Projekte.
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