Warum antwortet ein DNS-Server nicht und was lässt sich dagegen unternehmen?

Wenn ein Domainname nicht aufrufbar ist und auch keinen HTTP Response Status Code sendet, liegt dies nahezu immer an zwei Gründen: Entweder ist der Webserver nicht aktiv oder der DNS-Server antwortet nicht. Letzteres Problem tritt häufiger auf und beruht nicht zuletzt auf dem dezentralen Aufbau der Namensauflösung, in dem jeder Teilnehmer eigene Nameserver betreiben kann, um zum Beispiel registrierte Domains komfortabel zu verwalten. Ist ein DNS-Server nicht erreichbar oder fehlerhaft konfiguriert, existieren unterschiedliche Lösungswege, um dennoch eine Verbindung herstellen zu können.

Aus welchen Gründen antwortet ein DNS-Server nicht?

Das Domain Name System (DNS) ist ein öffentlich erreichbarer Dienst, der jede Domainadresse in eine feste, vom Betreiber hinterlegte IP-Adresse übersetzt. Es ist streng hierarchisch organisiert und leitet Anfragen von einer Top Level Domain (TLD) wie .de oder .com über die Subdomains bis zum letzten verantwortlichen Nameserver weiter. Leider existieren bei ihm jedoch keine spezialisierten Fehlermeldungen: Dia Diagnose, an welcher Stelle ein DNS-Server nicht antwortet, erweist sich deshalb oft als nicht eindeutig. Zu den möglichen Ursachen zählen:

  • Ein Nameserver entlang der Kette ist nicht erreichbar
  • Der primäre DNS-Server blockiert bestimmte Domainnamen
  • Die Weiterleitung ist fehlerhaft konfiguriert und erfolgt nicht korrekt
  • Eine laufende Aktualisierung verhindert temporär die richtige Auflösung von Namen
  • Falsch eingetragene IP Adresse im DNS System
  • Querverweise auf nicht zuständige DNS-Server
  • Kleinere Provider nutzen eigene, nicht standardisierte Nameserver

Das größte Problem liegt darin, dass die meisten Fehlermeldungen lediglich eine generelle Statusmeldung ausgeben. Allerdings besitzt das gesamte DNS System eine redundante Struktur, so dass es möglich ist, auf alternative Routen auszuweichen. Dies hilft in bestimmten Fällen, falls das Problem zwischen dem ersten Knoten und dem Endpunkt auftritt. Ist jedoch einer der primären DNS-Server betroffen, lässt sich auch auf diesem Weg keine Verbindung herstellen.

Wie lässt sich eine Verbindung trotz eines inaktiven DNS-Servers herstellen?

Das gesamte DNS-System verwendet mehrfach redundante Strukturen, die von unterschiedlichen Dienstleistern wie zum Beispiel von Konzernen wie Google, Cloudflare, Microsoft, OpenDNS, aber auch von Non-Profit-Organisationen wie Spamhaus.org betrieben werden. Auch die der EU stellt mit dem Nameserver dns0.eu einen Zugang für kinderfreundliches Internet zur Verfügung. DNS Server können entsprechend ihren Richtlinien „gefährliche“ oder „anstößige“ Inhalte blockieren, was ebenfalls dazu führen kann, dass Anfragen verworfen oder mit einer Fehlermeldung abgelehnt werden. Solche Zurückweisungen lassen sich auf relativ einfache Weise abstellen:

  • Die Optionen lassen sich unter der Rubrik Netzwerkeinstellungen verändern.
  • Unter dem Reiter DNS lässt sich der DNS Server frei einstellen
  • Die Eingabe erfolgt als IP-Adresse, z. B. 0.0.0.0 oder 8.8.8.8 (Google, unzensiert), 1.1.1.1 (Cloudflare, unzensiert), 193.110.81.1 (Kids EU, zensiert)
  • Nach dem Speichern werden die neuen DNS Server automatisch übernommen

Die oben genannten Einstellungen beziehen sich auf das Betriebssystem Microsoft Windows 7/10/11. Bei anderen OS wie Android, Linux oder unterscheidet sich da Vorgehen teilweise stark nach Version oder dem Desktop System, zum Beispiel Mate, LXDE, Gnome oder KDE.

Als Standard verwenden die meisten großen Provider – etwa Telekom, Vodafone oder 1&1 eigene Nameserver und DNS Resolver, die in der Vergangenheit mehrfach von Kunden wegen schlechter Erreichbarkeit oder Performance kritisiert wurden. Eine dauerhafte Abhilfe stellt das Verwenden öffentlicher DNS Server dar, die in der Konfiguration des Routers eingetragen werden können.

Wie lassen sich Webseiten trotz nicht erreichbarer DNS Server aufrufen?

Sollte ein Domainname über keinen DNS Server zu erreichen sein, besteht immer noch die Möglichkeit, diesen direkt über seine IP-Adresse v4 oder v6 aufzurufen. Sie lässt sich über verschiedene Methoden ermitteln und ist in der Regel ebenfalls in Datenbanken im Internet hinterlegt. Sie kann direkt als Adresse in der Adresszeile eines Browsers eingegeben werden und umgeht dabei die gesamte Namensauflösung. Eine Fehlermeldung bedeutet in diesem Fall, dass die Webseite vollständig offline und aktuell nicht zu erreichen ist. Die einzige Option besteht in diesem Fall darin, abzuwarten, bis der entsprechende Server wieder online geht und auf Anfragen reagiert.

Bild: Mohamed Hassan via Pixabay