Im Domain Name System, dem DNS, lassen sich zahlreiche verschiedene Einträge vornehmen. Einer davon ist der CNAME Record. Was der CNAME ist und welche Bedeutung der Eintrag hat, den man dort vornimmt, erklären wir ausführlich in unserem Beitrag.
Kanonische Namen
CNAME steht für „Canonical Name“. Um zu verstehen, was damit gemeint ist, muss man aber erst einmal verstehen, was „kanonische Namen“ in der Informatik sind. „Canonical“ steht im Englischen für „anerkannt“ – und tatsächlich ist ein kanonischer Name in der technischen Informatik ein eindeutiger und standardisierter Name von Dingen: das können Objekte sein, Benutzer oder bestimmte Ressourcen.
Unter bestimmten Umständen kann der kanonische Name nicht dargestellt werden, etwa bei eingeschränktem oder geändertem Zeichensatz. Darum lässt sich ein kanonischer Name mit verschiedenen Alias-Namen fest verknüpfen. Als (stark vereinfachtes Beispiel): Lautet der kanonische Name „Silberhüte“, muss bei fehlender Umlautdarstellung (wie früher bei Domains) der Alias-Name „Silberhuete“ verwendet werden. Der CNAME ist und bleibt aber „Silberhüte“.
CNAME Records
Wenn es nun um Domain-Einträge geht, kommt zwar das gleiche Prinzip wie oben erklärt zum Tragen, allerdings in etwas komplizierterer Form. Sieht man sich A Records an, so erkennt man, dass sie genau eine Domain mit genau einer IP-Adresse verbinden. CNAME Records erweitern diese grundlegende Verbindung um ein paar nützliche Funktionalitäten. Jede dieser Funktion lässt sich dabei recht einfach direkt über die DNS-Einträge und CNAME Records einrichten.
- mehrere Domains auf die gleiche IP zeigen lassen
- Weiterleitung je nach Subdomain
- CMS-Domain auf die eigene Domain weiterleiten
Zu den weiteren DNS Einträgen zählen zum Beispiel der MX Record oder der A Record. Im Ratgeber haben wir auch diese Varianten ausführlich erläutert.
Mehrere Domains auf eine IP zeigen lassen
Durch Einfügen eines CNAME Records kann man mehr als eine Domain auf die gleiche IP-Adresse zeigen lassen (z. B. vautron.de und vautron.com). Im Falle der Änderung der ursprünglichen IP braucht dann nur ein Eintrag im DNS geändert zu werden und nicht gleich mehrere (praktischerweise in einer leistungsfähigen Domainverwaltung.
Überdies kann man durch Vorwegnahme von möglichen Tippfehlern, schwer zu merkender oder unhandlicher Schreibweise von einzelnen Subdomains und durch Gestalten entsprechender CNAME-Einträge dem Nutzer Probleme ersparen. So kann man etwa dafür sorgen, dass die Subdomain img.vautron.de auch über images.vautron.de erreichbar ist. Das alles funktioniert ganz einfach über sogenannte „Pointings“ durch entsprechende CNAME-Records, die ganz einfach verschiedene Domains / Subdomains miteinander verknüpfen.
Weiterleitung je nach Subdomain
Ebenfalls nützlich – oder sogar noch nützlicher – ist das, wenn man für einzelne Subdomains unterschiedliche Regeln festlegen will. (Mehr zum richtigen Umgang mit Subdomains lesen Sie übrigens hier). So soll beispielsweise die Subdomain dev.vautron.de nicht auf vautron.com zeigen, jede andere Subdomain aber schon. Auch das kann man mit einem entsprechenden CNAME Record lösen.
CMS-Domain auf die eigene Domain
Nutzt man das CMS eines Anbieters für seine Webseite, etwa wordpress.com, erhält die eigene Seite eine bestimmte IP-Adresse zugeordnet. Um diese IP der eigenen Domain vautron-blog.com zuzuordnen, kann (und sollte) man einen CNAME-Eintrag für die Zuordnung der eigenen Domain zu wordpress.com/vautron verwenden. Der Grund: Ändert sich die IP-Adresse beim Anbieter des CMS (das passiert öfter, als man glaubt), gibt es trotzdem kein Problem. Das gilt übrigens auch – und ganz besonders – für Seiten, die mit Homepagebaukästen erstellt wurden. Auch dort sollte man am besten diesen Weg wählen, um die selbst gestaltete Seite mit der eigenen Domain zu verbinden.
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