Anders als der Apache Webserver und der Nginx Webserver ist der LiteSpeed Webserver deutlich weniger bekannt – was aber nicht über seine Leistungsfähigkeit und über seine herausragende Performance hinwegtäuschen sollte. In unserem Beitrag erfahren Sie nachfolgend alles über diese sehr interessante Server-Alternative.
Für Performance gemacht
Der LiteSpeed Webserver setzt bei seiner Funktionalität einen klaren Fokus auf Performance – und das, was man bei der Entwicklung beabsichtigt hat, ist dabei auch herausragend gelungen. Die vorhandene Hardware wird so effizient wie nur möglich genutzt, auch sehr hohe Geschwindigkeiten werden auch bei PHP erreicht, da LiteSpeed PHP über die eigene Schnittstelle ausführt.
Bei der Entwicklung wurde auch Wert darauf gelegt, den LiteSpeed Webserver für weit verbreitete Anwendungen speziell zu optimieren – dazu zählen Anwendungen wie WordPress, Joomla oder Magento. Hier wurde auch eine spezielle Caching-Lösung entwickelt, die es ermöglicht, dass die Anwendungen deutlich schneller laufen können.
Vergleich mit Apache und Nginx: Unterschiede und Gemeinsamkeiten
Schon zwischen Nginx und Apache gibt es beträchtliche Unterschiede – der LiteSpeed Webserver unterscheidet sich dann noch einmal beträchtlich von beiden.
Der wichtigste Unterschied ist dabei bereits: der LiteSpeed Webserver ist hauptsächlich kostenpflichtig erhältlich. Die Kosten halten sich allerdings einigermaßen in Grenzen, für 5 Domains und die Nutzung von weniger als 8 GB Memory fallen im Schnitt nur etwas über 100 USD pro Jahr an. Wer das Webhost-Paket mit unlimitierter Memory-Nutzung und unlimitierten Domains haben möchte, muss rund 400 USD jährlich rechnen. Angebote von anderer Seite können hier sicherlich auch etwas abweichen. Daneben gibt es aber seit einigen Jahren auch eine kostenlose Community-Version, falls man die nutzen möchte.
Technisch ist der LiteSpeed Webserver dem Nginx ähnlicher, da wie bei diesem die Architektur ebenfalls ereignisgesteuert ist (bei Apache dagegen prozessorientiert). Angenehm ist dabei aber, dass LiteSpeed problemlos mit den meisten Anweisungen und Funktionen von Apache kompatibel ist (der Nginx dagegen nicht). Das macht den Umstieg vom deutlich langsameren AWS relativ problemlos, während ein Wechsel von AWS auf den schnelleren Nginx deutlich aufwendiger wäre.
Einige weitere wichtige Funktionen, über die man sich beim Wechsel freuen dürfte sind:
- HTTP/3 wird unterstützt
- QUIC
- Asynchronem ModSecurity
- ESI
- LSCache (das integrierte Caching-System, das auch über Plugins von gängigen CMS oder Shopsystemen verwaltet werden kann
- TLS v1.3
Zieht man einen Strich unter dem Vergleich, kann man mit Fug und Recht sagen, dass der LiteSpeed Webserver deutlich performanter und schneller ist als die beiden traditionellen und weitverbreiteten Alternativen. Die vorhandene Hardware wird deutlich effizienter genutzt – damit kann man bei gleicher Hardware von deutlich höherer Zahl paralleler Prozesse und deutlich höheren Besucherzahlen ausgehen als bei den beiden Klassikern.
Hier finden Sie eine Übersicht zu den wichtigsten Webservern
Für wen eignet sich der LightSpeed besonders?
Bei kleineren Webprojekten ist die rauschende Performance des LiteSpeed vermutlich eine Art „Overkill“. Das kann sich aber schnell ändern, wenn das Webprojekt größer wird und die Besucherzahlen steigen.
Statistiken über die Webservernutzung zeigen regelmäßig sehr klar, dass bei vielen kleineren Seiten mit wenig Traffic der Apache Webserver wegen seiner zahlreichen Vorteile besonders häufig genutzt wird – bei steigendem Traffic dann aber viel häufiger andere Alternativen eingesetzt werden. Ein solcher Wechsel des Servers bei steigendem Traffic wäre gerade mit dem LiteSpeed relativ leicht und mit wenig Aufwand zu bewerkstelligen, da er mit den meisten Anweisungen problemlos kompatibel ist.
In vielen Fällen wird man sich das Aufrüsten der Hardware dann erst einmal eine Weile sparen können – was den Geldbeutel schont uns insgesamt sehr angenehm ist. Erst wenn auch der LiteSpeed mit dem anflutenden Traffic an seine Grenzen kommt, muss dann doch leistungsfähigere Hardware her.
Bild von Gerd Altmann auf Pixabay